Adhärenz fördern: Drei Schlüssel zur Motivation von Patienten

Nicht immer sind Patienten sofort bereit, sich aktiv an ihrer Therapie zu beteiligen. Gerade wenn es um die Umstellung von Ernährungsgewohnheiten oder der Rauchentwöhnung geht, kommen im Patientengespräch manchmal große Widerstände auf. Hier helfen unsere drei Schlüssel zur Patientenmotivation, um die Bereitschaft des Patienten zur Mitarbeit  zu aktivieren.

Schlüssel 1: Patientenzentriert zuhören

Nehmen Sie eine unvoreingenommene Grundhaltung ein und lassen Sie sich die Sicht des Patienten schildern. Versuchen Sie, seine Motivationen – egal wie gesundheitsschädigend die Konsequenzen daraus sein mögen – zu verstehen. Unterscheiden Sie dazu klar zwischen »verstehen« und »unterstützen«: Sie können die Motivation hinter der Entspannungszigarette verstehen, ohne deshalb dieses Verhalten weiter zu fördern.

Effekt: Der Patient wird durch unvoreingenommenes Zuhören aus der Widerstandshaltung herausgeführt, da Sie als Arzt oder Pflegekraft nicht mehr als »Gegner« empfindet.

Schlüssel 2: Verhaltensänderung anregen

»Welche Vorteile hätte es für Sie, wenn Sie mit dem Rauchen aufhören?« Mit dieser Art offener Fragen können Sie die Bereitschaft zu Verhaltensänderungen anregen. Unterstützen Sie den Patienten darin, eigene Motivation zu finden und selbst abzuwägen, welche Vorteile er gewinnt.

Effekt: Motivation, die der Patient in sich selbst entdeckt, wirkt doppelt: Sie ist eng mit der Persönlichkeit des Patienten verknüpft und passt somit exakt auf ihn. Außerdem ist das selbständige Aufspüren dieser Motivation bereits der erste Schritt in die Aktivität und fördert damit die Umsetzung.

Schlüssel 3: Konfrontationen vermeiden

Auch wenn es vielleicht schwer fällt: Bei sehr schwer zu motivierenden Patienten ist Zurückhaltung im Gespräch entscheidend. Konfrontiert man den Patienten zu offensiv mit negativen Folgen, kann das zu starkem Widerstand, bis hin zum »Dichtmachen« führen. Fakten zu den Auswirkungen des ungesunden Verhaltens sind daher nach der Motivationsfindung besser aufgehoben. Jetzt können diese eingeleitet werden mit positiven Sätzen wie: »Ja, das sehe ich aus medizinischer Sicht auch so, dass es sehr wichtig ist für Sie, mit dem Rauchen aufzuhören.« Jetzt können Details über die Auswirkungen des Rauchens folgen.

Effekt: Der Patient empfindet Informationen zu schädigendem Verhalten nun nicht mehr als Angriff, sondern als Unterstützung.

Fazit

Mit den drei Schlüsseln zur Patientenmotivation können vor allem stark nicht-adhärente Patienten ins Boot geholt werden. Die Techniken weichen dabei bewusst von Gesprächstechniken ab, wie sie bei adhärenten Patienten zur Information angewendet werden, da bei nicht-adhärenten Patienten Widerstand eine wesentlich größere Rolle spielt.

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